Zahl der Pflegebedürftigen innerhalb von 10 Jahren mehr als verdoppelt

Zahl des Monats 3/2025

28.02.2025

Die aktuellen Zahlen der Pflegestatistik weisen für das Jahr 2023 rund 5,69 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland aus und damit einen immensen Anstieg zu den Vorjahren. Als Pflegebedürftige zählen hier alle Personen, welche Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung beziehen. Der starke Anstieg zeigt weiterhin die Auswirkungen der Einführung des erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriffs zum 1. Januar 2017. Seitdem werden mehr Menschen als pflegebedürftig eingruppiert als zuvor.

Vor zehn Jahren lag die Zahl der Pflegebedürftigen noch bei 2,6 Millionen. Somit war in den vergangenen Jahren eine Verdoppelung der Pflegebedürftigkeit in Deutschland zu beobachten (+117 % seit 2013, siehe Abbildung). Zu Beginn des Jahrtausends wuchs die Zahl noch in einem vergleichsweise moderaten Tempo um 26 %. Die Entwicklung geht in erster Linie auf die steigende Zahl der zu Hause versorgten Pflegebedürftigen zurück, welche aktuell einen Personenkreis von 4,89 Millionen umfasst – nahezu doppelt so viele wie noch im Jahr 2017. Demgegenüber sind 0,8 Millionen der Pflegebedürftigen stationär in Heimen versorgt. Das Verhältnis von zu Hause zu stationär Versorgten liegt bei rund 6:1, wobei sich der Anteil zugunsten der Pflege zu Hause verschob.



 

Mit der Erfassung der Pflegebedürftigkeit geht die Zuordnung der Pflegebedürftigen zu den Pflegegraden 1 bis 5 einher, die seit 2017 die bis dahin geltenden Pflegestufen ersetzen. Das Ausmaß der gesundheitlich bedingten Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit entscheidet über die Einstufung zu den Pflegegraden, wobei ein höherer Pflegegrad für eine schwerere Beeinträchtigung steht. Ein großer Teil des Anstiegs der Pflegebedürftigkeit geht auf die höhere Erfassung von Personen mit Anspruch auf Leistungen nach dem Pflegegrad 1 zurück: Rund 14 % der Pflegebedürftigen sind hier mittlerweile eingestuft.

Daneben fällt mit 40 % die Mehrheit der Pflegebedürftigen unter den Pflegegrad 2, wie der rechte Teil der Abbildung verdeutlicht. Weitere 30 bzw. 12 % der Pflegebedürftigen sind stärker beeinträchtigt und entsprechen dem Pflegegrad 3 bzw. 4, während rund 4 % zur Gruppe des Pflegegrads 5 mit den stärksten Beeinträchtigungen zählen. Rund 14 % sind gering beeinträchtigt und beziehen die Leistungen des Pflegegrades 1.


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