Unsere Zahl des Monats 11/2022: Verneunfachung der beförderten Personenkilometer im Busfernverkehr

28.10.2022

Bei der Personenbeförderung erfährt der Busfernverkehr die stärksten Aufs und Abs

Der Höhenflug des Busfernverkehrs, ausgelöst von der Liberalisierung des Marktes im Jahr 2013, fand schon vor der Coronakrise ein Ende und fiel auch noch im letzten Jahr um weitere 50 % – bedeutend stärker als jede andere Verkehrsart im Personenverkehr (Schiene und Bus).

Im 1. Halbjahr 2022 hat sich die Beförderungsleistung im Busfernverkehr hingegen fast verneunfacht. Dazu beigetragen haben der Wegfall vieler Corona-Maßnahmen sowie die Einführung des 9-Euro-Tickets, welche die Menschen in Deutschland dazu bewegt haben, den ÖPNV wieder stärker zu nutzen. Obgleich die Einführung erst im Juni 2022 erfolgte, ist der Anstieg in den Beförderungszahlen für alle Verkehrsarten für das 2. Quartal 2022 sichtbar. Trotz der intensiven Nutzung des ÖPNV wird das Vorkrisenniveau jedoch noch von keiner Verkehrsart erreicht.

Angesichts der Entwicklung der Beförderungsleistung (gemessen in Personenkilometern) der verschiedenen Verkehrsarten im Nah- und Fernverkehr seit 2018 fällt auf, dass diese bei keiner einzigen Verkehrsart wieder auf diesem Niveau liegt (vgl. Abb.). Der gesamte ÖPNV erzielt erst 83 % der damaligen Leistung. Angetrieben wird die Erholung vom Schienenfernverkehr sowie vom Busnahverkehr. Weit abgeschlagen mit einem Niveau von rund 24 % des Niveaus aus dem Jahr 2018 bewegt sich der Busfernverkehr. Dabei setzte der Rückgang schon vor der Coronapandemie ein. Maßgeblich trug hierzu einerseits eine offensive Preisstrategie der Deutschen Bahn sowie andererseits der Markteintritt mehrerer Bahnkonkurrenten im Fernverkehr bei, die mit kurzen Reisezeiten und erschwinglichen Preisen die Ausstattung und den Komfort des Fernbusses in den Schatten gestellt haben. Insofern könnten die von der Deutschen Bahn angekündigten langjährigen Trassenarbeiten der Erholung des Busfernverkehrs in die Hände spielen.

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