Unsere Zahl des Monats 12/2022: Wasserentnahme seit 1991 fast halbiert

Energiesektor, Privathaushalte und Chemie sind die größten Verbraucher

30.11.2022

Seit 1991 konnte die Wasserentnahme unter Einsatz wassersparender Technologien und Prozesse beinah halbiert werden und betrug im Jahr 2016 ca. 28 Mrd. cbm. Der Energiesektor, das verarbeitende Gewerbe und Privathaushalte benötigen nach wie vor das meiste Wasser.

Die industrielle Wasserentnahme ist in der chemischen Industrie mit 9 % am größten. Generell folgt die Entwicklung der Produktionstätigkeit. Im Kohlebergbau und in der Energieversorgung ging die Wasserentnahme gegenüber 1991 bereits um die Hälfte beziehungsweise um zwei Drittel zurück. Mit der Beendigung des Kohlebergbaus und dem vollständigen Ausstieg aus der Atomkraft Ende April 2023 wird die Wasserentnahme weiter sinken.

Der Anteil der Privathaushalte ist im Zeitablauf von 7 % auf 11 % gestiegen, obwohl der Wasserverbrauch pro Kopf relativ stabil ist. Wachstumstreiber ist der Bevölkerungszuwachs.

Der Großteil des Wassers wird in der Industrie und Energieversorgung zur Kühlung eingesetzt. In der Landwirtschaft steht die Bewässerung an ersten Stelle und Haushalte nutzen Wasser sowohl als Trinkwasser als auch zum Kochen, Waschen und für die Toilettenspülung.

Langanhaltende Trockenheit und Hitzeperioden werden die Wasserentnahme voraussichtlich erhöhen. Industrieunternehmen haben oftmals langjährige Wassernutzungsverträge, die ihnen ausgehandelte Wasserentnahmemengen zu vergleichsweise günstigen Preisen garantieren. Gleichzeitig wird eine Abnahme der Wasserverfügbarkeit erwartet.

Die Bundesregierung setzt in der „Nationalen Wasserstrategie“ auf die Mehrfachnutzung von Wasser, um dem Wassermangel langfristig entgegenzuwirken und die Wasserversorgung sicherzustellen. In der Diskussion sind auch Anpassungen bei den Wasserentnahmeentgelten für die Industrie.

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