Unsere Zahl des Monats 12/2018: Sind Deutschlands Regionen attraktiv für ausländische Fachkräfte?

03.12.2018

Mit fortschreitender Globalisierung und der tiefen Integration Deutschlands in die Weltmärkte sind Arbeitsplätze zunehmend international ausgerichtet und mit ausländischen Fachkräften besetzt. Die Beschäftigung (hoch-)qualifizierter Spezialisten und Experten aus dem Ausland ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, sodass die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte inzwischen ein entscheidender Faktor für die Sicherung einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung ist. Auch vor dem Hintergrund, dass Fachkräfteengpässe in manchen Branchen und Regionen Deutschlands bereits heute dazu führen, dass Unternehmen ihre Potenziale nicht voll ausschöpfen können, wird die Gewinnung von ausländischen Fachkräften zunehmend wichtiger.

Den Regionen in Deutschland gelingt es bislang jedoch in sehr unterschiedlichem Maße, qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben. Ausländische Spezialisten und Experten, die Tätigkeiten mit gehobenem und höherem Anforderungsniveau ausüben, stehen deutschlandweit im Mittel für 1,7 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Regional schwankt dieser Anteil jedoch erheblich und liegt zwischen 0,2 und 5,9 %, wie die abgebildete Karte zeigt, in der entsprechende Daten der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2017 verarbeitet worden sind.

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Zur dunkelblau markierten Gruppe der Regionen, die anteilig die höchste Beschäftigung ausländischer Spezialisten und Experten haben, zählen nur 9 der 401 Landkreise und kreisfreien Städte Deutschlands. Insbesondere die Münchener Region und Teile des Rhein-Main-Gebiets stechen hierbei mit hohen Anteilen hervor. Insgesamt betrachtet zieht es viele ausländische Fachkräfte bislang in die Großstädte, wie Düsseldorf und Stuttgart, in die Universitätsstädte, wie Erlangen und Heidelberg, sowie auch in die Grenzregionen, u. a. in die Landkreise Berchtesgadener Land, Lindau, Rastatt und Aachen.

In den ländlichen Regionen, insbesondere in Nord- und Ostdeutschland, ist die Beschäftigung ausländischer Spezialisten und Experten oftmals noch gering.

Die Gründe der regionalen Attraktivität für ausländische Fachkräfte sind bislang wenig erforscht. In der Theorie werden die Ursachen internationaler Arbeitsmigration abseits der Bestimmungsfaktoren im Heimatland oftmals in den sogenannten Pull-Faktoren des Ziellandes ergründet. Hierzu zählen neben der Einwanderungspolitik vielfach auch ökonomische Faktoren. Auf regionaler Ebene haben erste Untersuchungen der GWS gezeigt, dass die Einkommenshöhe ebenso wie die Migrationsnetzwerke für die Zuwanderung ausländischer Spezialisten und Experten relevant sein könnte.

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