Unsere Zahl des Monats zu Weihnachten 2019: Kurzfristige Beschäftigung zu Weihnachten
Geselliges Beisammensein bei einer wärmenden Tasse Punsch, der Geruch von gebrannten Mandeln in der Nase und „Last Christmas“ im Ohr: Weihnachtsmärkte erfreuen sich größter Beliebtheit in Deutschland und sind bei Händlern bzw. „Händlern auf Verkaufsständen und auf Märkten" (Wirtschaftszweig (WZ) 47.8), dem viele der Stände zugeordnet sind, seit Langem fett im Kalender markiert.
Um den Aufenthalt für ihre Besucher bestmöglich zu gestalten, stellen die Betreiber alljährlich in der Vorweihnachtszeit zusätzliche Arbeitskräfte an, sodass die Beschäftigtenzahl in diesem Wirtschaftszweig im November 2017 um insgesamt 2 500 im Vergleich zum Vormonat auf 16 600 Beschäftigte anstieg – ein Wachstum von 18 %. Bei rund 80 % dieser 2 500 zusätzlichen Beschäftigten fällt der Verdienst allerdings so geringfügig aus, dass sie nicht verpflichtet sind, Sozialversicherungsabgaben zu leisten und bei rund 50 % ist das Beschäftigungsverhältnis auf einen kurzen Zeitraum begrenzt. Die Zahl dieser kurzfristig Beschäftigten ist im November 2017 im Vergleich zum Vormonat um 260 % auf 1 600 Personen gestiegen. Dieser kurzfristige Weihnachtseffekt tritt seit 2008 in allen Jahren auf. Im November 2008 lag das Wachstum der Zahl der ausschließlich kurzfristigen Beschäftigten bei 230 %. Die vorweihnachtliche Beschäftigung ist folglich oft nur von geringer Dauer.
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Ein Blick auf die gesamte Einzelhandelsbranche (WZ 47) erlaubt einen Vergleich dieses Effektes in Städten mit den – laut Lonely Planet – besten Weihnachtsmärkten Deutschlands: Während die Wachstumsraten der Zahl der kurzfristig Beschäftigten im November 2017 im Vergleich zum Vormonat in Frankfurt (43 %), Stuttgart (44 %), Regensburg (100 %), Dresden (149 %) und Nürnberg (172 %) noch vergleichsweise gering ausfallen, liegt sie in Heidelberg bei 367 %. In Rothenburg ob der Tauber steigt die Zahl gar um das 25-Fache auf 254 bei insgesamt rund 7 500 Beschäftigten.
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