US-Importzölle auf Stahl und Aluminium – was bedeutet das für Deutschland?

09.03.2018

„Die Entscheidung der USA im März dieses Jahres, der amerikanischen Stahlindustrie umfassenden Schutz zu gewähren, hat zu einer tief gehenden Verstimmung in den transatlantischen Handelsbeziehungen geführt. Die EU reagierte mit der Ankündigung eines WTO-Überprüfungsverfahren und mit unmittelbaren Vergeltungsmaßnahmen. Droht ein Handelskrieg zwischen den beiden Blöcken?“

Dieses Zitat könnte in dieser Woche geschrieben worden sein, tatsächlich findet sich der Text auf Seite 3 des ifo Schnelldienst Nr. 10 aus dem Jahr 2002. Ziemlich genau vor 16 Jahren versuchte sich der damalige US-Präsident George W. Bush ebenfalls daran, die marode heimische Stahlindustrie vor ausländischer Konkurrenz mittels Importzölle in Höhe von 8 % bis 30 % zu schützen. Das für drei Jahre geplante Projekt musste nach einer Entscheidung der WTO nach 20 Monaten gestoppt werden.
Die Folge dieser Schutzmaßnahmen waren steigende Stahlpreise in den USA mit Jobverlusten in Netto-Höhe von rund 26 000 Arbeitsplätzen. Gleichwohl die heimische Stahlindustrie durchaus Neueinstellungen vornehmen konnten, wurde in nachgelagerten Industriezweigen, die nun erhöhte Stahlpreise zahlen mussten, vermehrt Arbeiter freigesetzt.
Achtzehn Jahre später erfolgt nun ein weiterer Versuch – diesmal aus Gründen der nationalen Sicherheit –, den Import von Stahl und Aluminium durch Importzölle in Höhe von 25 % respektive 14 % zu reduzieren. In zwei Wochen – am 22. März 2018 – treten sie in Kraft. Nach heutigem Stand wird der Zollsatz für alle importierenden Länder gelten mit vorübergehender Ausnahme von Kanada und Mexiko. Die Europäische Union hatte sich vorbereitet und etwaige Gegenmaßnahmen bereits am 7. März 2018 definiert. Auch weitere Länder wie China, Korea oder Brasilien behalten sich Reaktionen vor. Die Spirale der Gegenreaktionen lief weiter, nachdem Trump Importzölle auf Autos als Gegenreaktion zu den europäischen Gegenreaktionen ins Spiel brachte.
Wie nun werden sich die beschlossenen und bald in Kraft tretenden Importzölle für Stahl und Aluminium auf die deutsche Wirtschaft auswirken? Diese Frage steht im Mittelpunkt dieser Kurzmitteilung. Sie soll dazu dienen, die Dramatik der Zölle zu reduzieren und für umsichtige Reaktionen plädieren, um mögliche weitere und für die deutsche Wirtschaft weitaus gravierendere Handelseinschränkungen zu vermeiden.

Die vollständige Kurzmitteilung geht auf die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Deutschland ein und skizziert mögliche Folgen der Importzölle. Sie steht Ihnen hier als Download zur Verfügung.


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