Mit der Energiewende wird die Transformation hin zu einer ökologisch nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft angestrebt und umfasst mehr als die Umstellung und effizientere Energienutzung im Energie-, Wärme , Gebäude- und Verkehrssektor. Der Prozess der Transformation beschreibt dabei einen tiefgreifenden, dauerhaften Wandel, der die bestehenden wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Strukturen eines Landes verändert. Während die meisten politischen Entscheidungen zur Energiewende auf übergeordneter Ebene wie der EU, Deutschland und in einigen Fällen den Bundesländern getroffen werden, entscheidet sich der Erfolg der Energiewende auf lokaler, kleinräumiger Ebene. Für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende müssen Haushalte und Unternehmen, die umfangreiche und langfristige Ausgabenentscheidungen wie Gebäudesanierung, Wahl des Heizsystems, Fahrzeugantrieb, Ladeinfrastruktur und eigene Stromerzeugung treffen, einbezogen werden. Diese Entscheidungen werden maßgeblich von den Kommunen und den lokal vorhandenen Versorgungsstrukturen sowie den Entscheidungen der privaten Haushalte beeinflusst.
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die regional unterschiedlichen Herausforderungen der Energiewende, mögliche Disparitäten und die Auswirkungen relevanter politischer Maßnahmen zu identifizieren, zu klassifizieren, übersichtlich zusammenzustellen und den kommunalen Akteuren bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen.
Auf dieser Grundlage wird ein kommunales Informationssystem zur Bewertung der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Energiewende-Maßnahmen und des daraus resultierenden Strukturwandels entwickelt. Dies ermöglicht die Überwachung des Fortschritts der Energiewende auf kommunaler Ebene und die Identifizierung möglicher zukünftiger Chancen und Herausforderungen bei der Betrachtung kommunaler Energiewendeszenarien im Kontext nationaler und globaler Entwicklungspfade.