Sportstätten im demografischen Wandel
In diesem Forschungsauftrag für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) wurde gemeinsam von 2hm und GWS eine quantitative Abschätzung der Auswirkung des demografischen Wandels auf die Sportstätteninfrastruktur vorgenommen. Damit wird für die weitere Diskussion von möglichen Trends ein datenbasierter Rahmen gegeben. Eine zentrale Erkenntnis liefern alle Modellierungen der zukünftigen Entwicklung: Sport wird auch in 2030 eine bedeutsame Rolle einnehmen. Dies nicht nur in all seinen „klassischen Facetten“, sondern auch hinsichtlich der volkswirtschaftlichen Bedeutung. Es gilt, kontinuierlich die Entwicklung der demografischen Einflussfaktoren zu bewerten und die in Bezug auf jede Sportstätte die Standortfrage auch datenbasiert zu stellen. Kosteneinsparungen können nur realisiert werden, wenn die Auslastungssituation der Standorte zeitgerecht bestimmt wird und Umwidmung oder Rückbau auch fallweise stattfindet. Etwaig freiwerdende Budgets durch Rückbau könnten verstärkt auch für die Förderung des Sports eingesetzt werden. Die Reduktion existierender Sanierungsrückstände gilt hier bereits seit geraumer Zeit als Aktionsfeld. Hier könnten die Voraussetzungen für den Rückfluss von Standortschließungen in den Sport verbessert werden. Die Umwidmung von betroffenen Schulsportstandorten sollte städteplanerisch und architektonisch dergestalt geplant werden, dass Sportstandorte für den Vereinssport erhalten bleiben können. Das Trend-Sportarten-Szenario zeigt, dass mit dem demografischen Wandel nicht zwangsläufig Rückgang verbunden ist. Hier ist vielmehr eine umfassenden Anpassungsleistung der Anbieter gefragt, die bereits umfangreich begonnen hat. Den Bädern kommt als teuerste Sportinfrastruktur eine besondere Rolle zu. Hier ist bis 2030 nur ein vergleichsweise geringer Bedarfsrückgang zu erwarten. Umso dringender stellt sich hier die Frage, wie die Bäder mittelfristig erhalten werden können.